Freiwillig unentgeltlich Zeit investieren? Ist das jetzt schon fast ein bisschen wahnsinnig?
Heute mal eine kleine Auseinandersetzung mit dem Thema Ehrenamt und gleichzeitig wohl ein Plädoyer dafür!
Gesellschaftlich, durchaus gewünscht und gebraucht. Wie viele Bereiche unseres Alltags würden nicht mehr funktionieren, wenn es die vielen Ehrenamtlichen nicht gäbe?
Gleichzeitig ist es auch ein Symptom unserer jetzigen Zeit, dass viele Menschen sich scheuen, ein Ehrenamt zu übernehmen – ist es also sinnvoll oder eher ein zeitraubendes und überflüssiges Übel?
Denn da ist ja auch noch die Work-Life-Balance! Ein Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben in Verbindung miteinander stehen und beide Welten im Gleichgewicht sein sollten. Und stresst ein Ehrenamt dann nicht noch zusätzlich, wenn ich meine Arbeitswelt gerade so mit meinem Privatleben verbinden kann?
Ob das alles miteinander gelingen kann und ich jetzt zum Coach geworden bin?
Nein, sicher nicht, auch wenn ich vor vielen Jahren mal durch meine NLP Ausbildung viel über mich, meine Kommunikation und den Umgang mit Menschen gelernt habe.
Warum also hier jetzt Thema „Ehrenamt“?
Weil ich selbst ehrenamtlich tätig bin! Seit fast 10 Jahren neben meiner selbständigen Tätigkeit in einer eigenen Marketingagentur noch ehrenamtlich als Gewerbeverbandsvorsitzender der Ampfinger Unternehmer.
Eine vielfältige, manchmal anspruchsvolle, aber immer sehr spannende Aufgabe!
Vielfältig – weil Unternehmen sich heute so vielen unterschiedlichen Themen stellen müssen. Gemeinsame Lösungen zu finden, kann in manchen Bereichen hilfreich sein. Für einen kleinen Ort wie Ampfing ergeben sich oft noch ganz eigene Themen, auf die Antworten gefunden werden müssen. Als Initiator regelmäßiger Treffen aller Vorstände der Gewerbeverbände aus dem Landkreis findet zudem eine gute Vernetzung statt und lässt erkennen, dass an den unterschiedlichen Standorten viele Themen gleich sind.
Anspruchsvoll – da es nicht einfach ist immer die richtige Balance zu finden zwischen dem, was möglich und machbar oder umsetzbar ist. Hier sind wir bei dem speziellen Thema „Ehrenamt“. So haben ich und meine Mitarbeiter in der Agentur in den letzten Monaten zwei Marktsonntage konzeptioniert und organisiert und hier viele ehrenamtliche Stunden investiert. Einen Marktsonntag als „Familiensonntag-Tag der Vereine” und einen speziellen Marktsonntag zum Thema „Foodtruck Treffen“.
Beides sehr spannend! Zu sehen, was das Ergebnis nach den ganzen Planungen ist und wie es bei den Menschen, für die wir es getan haben, ankommt! !
Aber auch anspruchsvoll, denn auch bei einem Ehrenamt kann die Erwartungshaltung oft sehr hoch sein. Nicht selten scheitert man hier an dem Anspruch anderer, aber auch am eigenen und in einer Überforderung.
Und es ist gut, wenn das Ehrenamt immer mal wieder ein wenig zurücktritt und mehr Platz lässt für Work und Life oder eben auch die eigene Selbständigkeit!
Mein ganz persönliches Fazit?
Wenn mal sehr viel zusammenkommt, stelle ich mir durchaus die Frage nach dem Sinn des Ehrenamtes.
Unbedingt sollten wir uns alle einmal mit der Beantwortung dieser Frage kritisch auseinandersetzen, das Für und Wider abwägen und dann eine bewusste Entscheidung treffen!
Sind wir selber einmal ehrenamtlich tätig gewesen, wissen wir umso mehr den Wert zu schätzen, den die vielen Ehrenamtlichen jeden Tag für unsere Gesellschaft erbringen.